Freitag, 27. April 2007

Das Modell Extremadura


Im Rahmen eines Arion Studienbesuches war Frau Schmack als Koordinatorin des Comenius Projekts 'Entwicklung digitaler Fertigkeiten an der Schule' auf einer IKT (Informations- und Kommunikationstechnologie) Fortbildungsveranstaltung in Badajoz, der Hauptstadt der spanischen Extremadura.

14 Lehrer aus ganz Europa besuchten mehrere Schulen und Lehrerbildungszentren, um sich ein Bild vom Modell Extremadura zu machen. Dieses Modell wurde von der Regionalregierung Junta de Extremadura vor 4 Jahren für alle öffentlichen Schulen eingeführt. Die Schulen mussten auf das kostenlose Betriebssysstem Linux umsteigen.

Mit der Einführung von Linux, das dort LinEx heißt, wollte man sich unabhängig von den großen Softwareherstellen machen. Da es aber kaum Open Source Schulsoftware gab, entwickelte man sie selbst, in den verschiedenen 'Centros de Profesores' (Lehrerfortbildungszentren). So entstanden Programme für fast alle Fächer, von der Grundschule bis zur Berufsschule. Außerdem wurde jeder Klassenraum mit einem Computer für jeweils 2 Schüler ausgerüstet. Und der Lehrer hat natürlich auch einen Computer mit Beamer, oft auch eine interaktive elektronische Tafel zur Verfügung.

Besonders beeindruckend für die Seminarteilnehmer war ein Schulverwaltungsprogramm, das das Führen von Absenzenlisten überflüssig macht. Der Lehrer muss morgens nur mit einem Klick die fehlenden Schüler registrieren, den Rest macht der Computer. Eltern können sich sogar per sms auf ihrem Handy benachrichtigen lassen, wenn ihr Kind nicht in der Schule ist. Auch Notenbögen werden elektronisch geführt, d.h. jeder Lehrer der Klassse ist über den Leistungsstand eines Schülers zeitnah unterrichtet und kann somit bei Problemen rechtzeitig mit Kollegen in Kontakt treten. Dieses Schulverwaltungsprogramm hat noch viele weitere Vorzüge, die die Verwaltungsarbeit eines Lehrers reduzieren. Somit kann er sich mehr seiner eigentlichen Aufgabe, dem Unterricht widmen.

Insgesamt war diese Fortbildung eine interessante Erfahrung. Erstaunlich ist, dass eine früher als rückständig geltende Region wie die Extremadura mit Siebenmeilenstiefeln ins IKT Zeitalter unterwegs ist.

Weitere Informationen zu Linux in öffentlichen Einrichtungen hier.

1 Kommentar:

Hans Feldmeier ADMIN hat gesagt…

Hi Uschi, interessant! Aber alle diese Möglichkeiten über Abwesenheit von Schülern und mehr nutzt unsere Schule mit der Plattform Fronter.com - und der neue Notenmanager im nächsten Jahr, wird Eltern erlauben einen Blick auf alle Noten der Kinder zu werfen. Thus: "Europe is joining"!